Die Redaktion:
Heidi Müller, Dipl.-Pol. Trauerzentrum Frankfurt |
"Viele meiner Kolleginnen aus der Trauerberatung erzählen mir immer wieder von ihren Berührungsängsten hinsichtlich der Publikationen aus dem Bereich der internationalen Trauerforschung. Oft heißt es, die englischen Texte sind zu schwer zu lesen, sind zu technisch geschrieben, sind zu schwer zu finden. Diese Bedenken hatte ich im Hinterkopf, als wir das Projekt "Trauerforschung im Fokus" verwirklicht haben: Einfache englische Texte, die gut zu verstehen und größtenteils leicht erhältlich sind. Ich würde mich freuen, wenn die ausgewählten Texte die praktische Arbeit und den Erkenntnishorizont anderer Trauerberater ähnlich bereichern können wie es bei mir der Fall war. Darüber hinaus hoffe ich, dass mit dem Projekt ein weiterer Teil der Brücke gebaut werden kann, um Forschung und Praxis einander näher zu bringen." |
Hildegard Willmann, Dipl.-Psych. |
"Als Praktikerin finde ich es wichtig, mein Denken und meine Überzeugungen immer wieder in Frage zu stellen, ganz nach dem Satz von Wittgenstein, der sagt: „Dass es mir oder anderen so scheint, daraus folgt nicht, dass es so ist.“ Trauerforschung gibt mir immer wieder wichtige Anstöße zu fragen: Ist es wirklich so, wie es mir scheint? Das ist manchmal unbequem, dafür aber sehr bereichernd." |
Henk Schut, Associate Professor, Universität Utrecht Wissenschaftlicher Berater |
"Mein zentrales Anliegen ist es, Trauerberater und Trauerforscher dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen. Der Erfahrungsreichtum der Berater ist wichtig, aber die streng wissenschaftliche Überprüfung dieser Erkenntnisse ebenso. Ich meine, es ist der einzige Weg, um Angebote für Hinterbliebene zu erstellen, die einerseits in der Praxis gut anwendbar, aber gleichzeitig auch wissenschaftlich begründet und somit fachlich verantwortbar sind." |
Birgit Wagner, Prof. Dr. phil. MSB Medical School Berlin Wissenschaftliche Beraterin |
"Mein Forschungsfokus liegt seit vielen Jahren im Bereich der prolongierten Trauer und Trauerinterventionen. Insbesondere durch meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Beirat im Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V. ist es mir wichtig, dass betroffene Trauernde durch die Erkenntnisse aus der Forschung unmittelbar Nutzen tragen können. Wir wissen heute in der Forschung immer noch zu wenig, welche Hilfe für welche Trauergruppe zu welchem Zeitpunkt die richtige Unterstützung ist. Hier gibt es nach wie vor einen großen Bedarf an wissenschaftlichen klinischen Studien."
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