Dr. Agneta Grimby, Dr. Asa K Johansson

In einer Befragung wurde der Alkohol- und Medikamentenkonsum von schwedischen Witwen und dessen Verbindung zu verschiedenen Hintergrundvariablen untersucht.

Insgesamt 1053 Witwen beantworteten einen Fragebogen (640 der Witwen waren jünger als 65 und 413 älter als 65 Jahre). Viele berichteten von vermehrter Erschöpfung und Schlafstörungen. Etwa ein Drittel der Witwen gab an, Alkohol zu trinken, um sich von der Trauer zu entlasten und weil sie nur geringe Unterstützung erfahren. Durch die Untersuchung konnten folgende Zusammenhänge festgestellt werden: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Trauer und einer vermehrten Einnahme von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten. Weiterhin besteht ein Zusammenhang von Trauer und erhöhtem Alkoholkonsum zum Zwecke der Entlastung. Je höher der Alkoholkonsum, umso höher auch der Konsum von Beruhigungsmitteln. Bei Witwen, die älter als 65 Jahre waren, schien die subjektive Wahrnehmung von gesundheitlichen Problemen, negative Gedanken über die Zukunft und unzureichende soziale Unterstützung das Risiko zu erhöhen, mehr Beruhigungsmittel und Schlaftabletten zu konsumieren. Negative Zukunftserwartungen erhöhten auch das Risiko verstärkten Alkoholkonsums. Es ist zu vermuten, dass anhaltende gesundheitliche Probleme auch noch lange nach dem Verlust bestehen und dass Beratung besonders dann erforderlich ist, wenn Medikamente und Alkohol in größerem Umfang konsumiert werden.

Grimby, Agneta, Johansson, Asa K (2009): „Factors Related to Alcohol and Drug Consumption in Swedish Widows”, in: American Journal of Hospice and Palliative Care, Vol. 26, Nr. 1, S. 8-12.


Die komplette Arbeit ist zu finden:
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