Jason M. Holland, Christopher P. Plant, Kara L. Klingspon, Robert A. Neimeyer
Ungelöste Beziehungsprobleme gelten als markanter Risikofaktor für Probleme bei der Verlustverarbeitung. Doch die Erforschung dieser Thematik wird durch einen Mangel an konzeptioneller Klarheit erschwert.
So befassen sich einige Experten mit „bereavement related regrets“ – in deutscher Sprache etwa: verlustbezogene Reue. Andere hingegen mit „unfinished business with the deceased“ – in deutscher Sprache etwa: ungelöste Probleme oder unausgesprochene Konflikte zwischen hinterbliebener und verstorbener Person. Diese Studie testete beide Konzepte anhand von 229 Hinterbliebenen. Dabei zeigte sich, dass sich die Konzepte zwar überlappen, aber dennoch unterscheidbare Konstrukte aufweisen. Ungelöste Beziehungsprobleme traten häufiger auf, wenn der Verstorbene ein Familienmitglied oder enger Freund war und wenn es plötzliche und gewaltsame Todesumstände waren, durch die eine Person starb. Beide Konzepte (Reue und ungelöste Beziehungsprobleme) beeinflussten die Trauer. Doch ein Zusammenhang von Komplizierter Trauer und „unfinished business“ zeigte sich besonders deutlich.
Holland, Jason M.; Plant, Christopher P.; Klingspon, Kara L.; Neimeyer, Robert A. (2020): „Bereavement-related regrets and unfinished business with the deceased“, in: Death Studies, Vol. 44, Nr. 1, S. 42-47.
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