Eliza M. Park, Allison M. Deal, Justin M. Yopp, Stephanie A. Chien, Sean McCabe, Ariella Hirsch, Savannah M. Bowers, Teresa Edwards, Donald L. Rosenstein

Hintergrund: Hinterbliebene Elternteile mit minderjährigen Kindern zeigen immer wieder starke Symptome von Depression und Trauer. Jedoch sind die Faktoren, die mit ihren psychischen Gesundheitsproblemen in Verbindung stehen, nicht gut untersucht.

Ziel: Untersucht wurden die psychosozialen und demografischen Merkmale, die mit der Trauerbelastung und dem Schweregrad depressiver Symptome bei hinterbliebenen El-ternteilen mit minderjährigen Kindern zusammenhängen.
Studiendesign: Webbasierte Querschnittstudie.
Setting/Teilnehmer: 845 hinterbliebene Elternteile mit minderjährigen Kindern (Alter <18 Jahre), die den Tod ihres Elternteils erfahren haben, nahmen an der Studie teil. Primär gemessen wurde die Trauerbelastung (mittels Prolonged Grief Disorder-13), die depressiven Symptome (mittels Patient-Reported Outcomes Measurement Information System-Depression) und die Selbstwirksamkeit verwitweter Eltern (mittels WPSES).
Ergebnisse: Der mittlere Wert für Trauer lag bei 33.5; der mittlere Wert für Depression bei 58.3. Unter den 690 Personen, deren Verlust länger als 6 Monate her ist, erfüllten 132 (19,3 %) die Kriterien einer anhaltenden Trauerstörung. Höhere Werte für Trauer zeigten Mütter, deren Verlust noch nicht lange zurück lag, die Nicht-Kaukasischer Abstammung waren, eine niedrige Schulbildung und ein geringes Einkommen sowie einen plötzlichen Verlust erlebt hatten. Die Auswertung der Depressionswerte zeigte ähnliche Ergebnisse, mit der Ausnahme, dass die Depressionswerte nicht mit dem plötzlichen Verlust korrelierten. Elternteile, die niedrigere WPSES-Werte aufwiesen, zeigten auch höhere Werte für Trauer und Depression. Die Elternteile, die zurückblickend zum Zeitpunkt des Todes des Partners große elterliche Sorgen hatten, zeigten ebenfalls höhere Trauer- und Depressionswerte.
Schlussfolgerungen: Bei hinterbliebenen Elternteilen mit minderjährigen Kindern war der plötzliche Tod des Partners mit einer höheren Trauerbelastung verbunden, nicht aber mit Symptomen einer Depression. Die psychische Gesundheit von Familien kann gestärkt werden, wenn die elterlichen Sorgen von hinterbliebenen Elternteilen Beachtung finden und aufgefangen werden.  

Park, E.M.; Deal, A.M.; Yopp, J.M.; Chien, S.A.; McCabe, S.; Hirsch, A.; Bowers, S. M.; Edwards, T.; Rosenstein, D.L. (2021). „Parenting through grief: A cross-sectional study of recently bereaved adults with minor children“, in: Palliative Medicine, Vol. 35, Nr. 10, S. 1923-1932.

Sie finden den gesamten Artikel online unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8637383/ oder Sie wenden sich an h.willmann@trauerforschung.de

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