Meredith Hemphill Ruden

In dieser Studie wurde untersucht, wie Sozialarbeiter sich während der Corona-Pandemie (COVID-19) an die veränderten Arbeitsbedingungen und die zahlreichen Verluste angepasst haben.

Weiterhin wurde untersucht, wie sie mit den pandemiebedingten emotionalen und psychischen Belastungen umgegangen sind, für die sie ebenso wie ihre Klienten einen Umgang finden mussten. Die Pandemie hat zu einem enormen Anstieg an Erkrankten und Sterbenden geführt. In Diskussionen zeigten Studierende des Masterstudiengangs Soziale Arbeit Wissenslücken auf, wenn es darum ging, wie sie bei eigener Betroffenheit Klienten dennoch gut beraten können. Dies war der Anlass für die vorliegende qualitative Studie (n = 7). Die Sozialarbeiter, die in klinischen Kontexten tätig sind, berichteten in selbst aufgenommenen Videos über ihre Verluste und welche Auswirkungen diese auf ihre berufliche Situation hatten. Sie antworteten auf Frage wie etwa "Welche Ihrer Verlusterfahrungen haben sich auf Ihre berufliche Situation ausgewirkt?“ Die Teilnehmer benannten mehrere Verluste im Zusammenhang mit ihrer Arbeit (z.B. Verlust des professionellen therapeutischen Raums, das Aufweichen der Grenze zwischen Arbeit und Privatleben). Auch die Aufrechterhaltung des persönlichen Wohlbefindens empfanden sie als Herausforderung. Im Zusammenhang mit den beruflichen Beratungen, zeigten sich folgende Auswirkungen: Stärkung des eigenen Wohlbefindens, stärkere Konzentration auf eine gute therapeutischen Beziehung, mittels viel Kreativität Schaffung eines neuen therapeutischen Raums und bedingt durch die Ver-änderungsdynamik war ein hohes Maß an Flexibilität wichtig. Die Studie zeigt, nicht nur die Gesellschaft muss einen Umgang mit den pandemiebedingten Verlusten finden und sich an die Situation anpassen wie sie ist, auch die Berater müssen dies tun. Dieser Beitrag erläutert, welche Verluste einige Berater erfahren haben, wie sie damit umgegangen sind und so in der Lage waren, ihre Klienten in der Pandemie zu begleiten.

Hemphill Ruden, M. (2021). „When No One's The Expert: A Preliminary Study of Social Workers' Perspectives on Shared Loss in Counseling During COVID-19“, in: Clinical Social Work Journal, Doi: 10.1007/s10615-021-00817-9. Epub ahead of print.

Sie finden den gesamten Artikel online unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8536896/ oder Sie wenden sich an h.willmann@trauerforschung.de

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