Afaq Ahmad Mir, Zaraq Jahan, Rayees Ahmad

Bewaffnete Konflikte bedrohen so gut wie alle Lebensbereiche einer Bevölkerung. Denn neue Formen der Gewalt entstehen und bestehende Formen von Gewalt werden in dramatischem Maße ausgeübt.

Der langjährige Konflikt in Kaschmir hat zu einer hohen Anzahl von Witwen, Waisen und mit Gewalt verschleppten und verschwundenen Personen geführt. In der Fachliteratur findet das Thema Tod des Partners infolge des bewaffneten Kaschmir-Konflikts kaum Beachtung. Die vorliegende Studie untersuchte die Erfahrungen von Witwen aus Kaschmir. Ihre Ehemänner sind während des anhaltenden Konflikts gestorben. Mithilfe des Schneeballprinzips wurden 12 Frauen für persönliche Tiefeninterviews rekrutiert. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie die Frauen mit Gewalt, Entbehrungen, sozialer Stigmatisierung und psychologischen Traumata umgehen. Darüber hinaus geben sie tiefere Einblicke bezüglich der Bewältigungsstrategien, die sie anwenden, und zeigen, wie sie für Gerechtigkeit kämpfen. Witwen sind die am stärksten betroffenen Opfer bewaffneter Konflikte. Aus diesem Grunde sind umfassende Maßnahmen nötig, um ihren Status langfristig zu verbessern.

Mir, A. A.; Jahan, Z.; Ahmad, R. (2023). Lived Experiences of Widows of Armed Conflict in Kash-mir: A Qualitative Study, Omega, Vol. 87, Nr. 3, S. 977-998. DOI: 10.1177/00302228211072965.

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