Kathrine Lund Hansen, Mai-Britt Guldin, Christina Fogtmann Fosgerau
Diese Studie untersucht, wie Trauernde soziale Unterstützung und soziale Normen gemeinschaftlich konstruieren.
Hierfür wurden die sozialen Interaktionen in 14 Sitzungen zweier dänischer Trauergruppen untersucht. Wir verwendeten einen diskursanalytischen Ansatz, der sich darauf konzentriert, wie die Teilnehmenden ihre sozialen Unterstützer positionieren. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei hierarchisch unterschiedliche Positionen für Unterstützende existieren, aufrechterhalten und vorausgesetzt werden. So unterscheiden betroffene zwischen trauerndem bzw. nicht trauerndem Unterstützer. Zentrales Kriterium für diese Einteilung ist die Annahme, dass selbstbetroffene Personen eine trauernde Person besser verstehen können. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden die Konzepte „Teilhaberechte bezüglich Trauer" und "Hierarchie der sozialen Unterstützung in Verlustfällen“ vorgeschlagen, um die bestehenden Begriffe „Recht auf Trauer“ und „Verlusthierarchie“ zu ergänzen. Diese neu vorgeschlagenen Konzepte legen nahe, dass nicht trauernden Unterstützenden nicht die gleichen Teilhaberechte an Gesprächen im Rahmen der Unterstützung zugestanden werden wie trauernden Personen, die einen ähnlichen Verlust erlitten haben wie die sprechende Person. Die Konzepte werden im Zusammenhang mit effektiver sozialer Unterstützung und im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen zum Verlust von sozialem Anschluss als Folge eines Todesfalls diskutiert.
Lund Hansen, K.; Guldin, M.B.; Fogtmann Fosgerau, C. (2024). Grief participation rights and the social support hierarchy: Exploring the communicative role of the bereaved in a social support interaction. Death Studies, Vol. 48, Nr. 5, Seite 465–477. https://doi.org/10.1080/07481187.2023.2235582
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