Galia Weinberg-Kurnik, Ronit D. Leichtentritt
Bisher ist kaum untersucht worden, wie Kinder es erleben, über den Verlust eines Elternteils zu sprechen.
In dieser qualitativen Studie haben wir 12 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren interviewt und sie gefragt, wie sie das Sprechen über ihren Verlust erleben. Die verbale und nonverbale Kommunikation der Kinder war durch ständige Bewegungen weg von und hin zu verschiedenen Aspekten ihres Verlusts gekennzeichnet, hier veranschaulicht in drei Hauptthemen: (a) in bestimmten Situationen sprechen Kinder über den Verlust; in anderen Situationen sprechen sie nicht darüber; (b) erst sprechen sie über den Verlust und dann möchten sie aber nicht weiter darüber sprechen; (c) sie sprechen in einer Situation über einen bestimmten Aspekt des Verlustes und vermeiden gleichzeitig andere Aspekte. Auf der Grundlage von Stern‘s relationaler Psychoanalyse deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Kinder über den Verlust sprechen wollen, aber auch vermeiden, darüber zu sprechen. Wenn Kinder wählen können, wann und wie sie sich alleine oder im Gespräch mit nahestehenden Personen mit dem Verlust befassen möchten, dann eröffnet ihnen dies die Möglichkeit, über ihre Gefühle und Gedanken nachzudenken und sie zu artikulieren.
Weinberg-Kurnik, G.; Leichtentritt, R. D. (2023). I occasionally wear his huge sweaters… but I often prefer not to think about it: Bereaved children talking and not talking about parental loss. Death Studies, Vol. 48, Nr. 8, S. 860–872. https://doi.org/10.1080/07481187.2023.2285308
Bei Interesse am gesamten Artikel wenden Sie sich an Hildegard Willmann (h.willmann@trauerforschung.de) und nennen Sie Autor*innen, Jahr und den englischsprachigen Titel der Veröffentlichung.