Lonneke I.M. Lenferink, Maarten C. Eisma

Die neue Ausgabe der ICD-11 wird sehr wahrscheinlich die Diagnose „anhaltende Trauerstörung“ enthalten. Die aktuelle Ausgabe des DSM-V enthält hingegen zur weiteren Erforschung die Diagnose „Persistent complex bereavement disorder“ (PCBD).

Obwohl betont wird, dass beide Diagnosevorschläge das gleiche Störungsbild beschreiben, unterscheiden sie sich bezüglich der Anzahl der aufgeführten Symptome. Eine höhere Anzahl an Symptomen führt aber zu einem komplexeren diagnostischen Algorithmus und damit zu einem heterogeneren Störungsbild. Mithilfe des Binomischen Lehrsatzes wurde gezeigt, dass es anhand der Symptome nahezu 1000-fach mehr Möglichkeiten gibt, eine PCBD zu diagnostizieren als dies bei einer anhaltenden Trauerstörung der Fall ist. Die Störungsbilder unterscheiden sich folglich mehr als nur semantisch voneinander.

Lenferink, Lonneke I. M.; Eisma, Maarten C. (2018): “37,650 ways to have “persistent complex bereavement disorder” yet only 48 ways to have “prolonged grief disorder”, in: Psychiatry Research, Vol. 261, S. 88-89.

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