Karen M. Fox, Lisa McDermott
Viele Menschen sind durch die COVID-19-Pandemie ständig mit dem Thema Sterben konfrontiert: dem Sterben von geliebten Menschen, nahestehenden Angehörigen, Kollegen oder Patienten.
Dies kann eine überwältigende Erfahrung sein. Dabei ist in der aktuellen Pandemie die Abschiednahme von Sterbenden nur eingeschränkt möglich, auch fallen wichtige Rituale weg und Ängste sowie Zeitmangel verhindern wertvolle Gespräche. Viele Betroffene fühlen sich mit dem Verlust und ihrer Trauer allein gelassen. In dem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Bedeutung in einer solchen Zeit Freizeitangeboten zukommt? In den unterschiedlichsten Kulturen behandeln Freizeitangebote aus den Bereichen Kunst, Musik, Tanz, Theater, Spiel, Kontemplation sowie auch körperorientierte Praktiken und Rituale schon immer Themen wie Sterben, Tod und Trauer. Sie helfen dabei, dass sich Betroffene mit den Lebenden und den Toten verbunden fühlen. Tatsächlich erleben wir alle den Zyklus von Sterben, Tod, Trauer und Neubeginn unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie. In seinen Arbeiten weist der Philosoph Josef Pieper (2017, 2016, 2011, 1999, 1988) darauf hin, dass Freizeitangebote in Krisenzeiten Anstöße geben bei der Suche nach Sinn, Orientierung und Trost. Sie helfen dabei, sich über den eigenen Platz in einer sich verändernden Welt bewusst zu werden und sich als Teil einer Gemeinschaft wahrzunehmen.
Fox, Karen M.; McDermott, Lisa (2021): „Where Is Leisure When Death Is Present?”, in: Leisure Sciences, Vol. 43, Nr. 1-2, S. 267-272.
Bei Interesse am gesamten englischsprachigen Artikel wenden Sie sich an heidi.mueller@trauerforschung.de