Dr. Rita Rosner, Dr. Joachim Kruse, Dr. Maria Hagl
Das Hauptanliegen dieser Überblicksarbeit bestand darin, eine sowohl quantitativ als auch methodisch sorgfältige Auswertung bestehender Interventionsangebote für trauernde Kinder und Jugendliche vorzunehmen. Hierzu wurden zwei Metaanalysen durchgeführt: eine mit kontrollierten Studien sowie eine mit Studien ohne Kontrollgruppe. Für die Metaanalysen wurden insgesamt 27 Wirksamkeitsstudien ausgewertet, welche vor Juni 2006 erschienen sind.
Die Effektstärken5 wurden mit Hedges g und Cohens d6 ermittelt, des Weiteren wurde ein Random-Effects-Modell7 eingesetzt. Die Ergebnisse sprechen für kleine bis mittlere Effektstärken. Insgesamt erreichten Interventionen bei Teilnehmern mit Beschwerden oder Einschränkungen höhere Effektstärken als Interventionen bei Kindern und Jugendlichen ohne Symptome. Sowohl Musiktherapie, als auch trauma- und trauerbezogene Kurzzeitpsychotherapie in Schulen erwiesen sich als vielversprechende Behandlungsansätze.
Rosner, Rita; Kruse, Joachim, Hagl, Maria (2010): „ A Meta-Analysis of interventions for bereaved children and adolescents“, in: Death Studies, Vol. 34, Nr. 2, S. 99-136.
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5 Anmerkung der Redaktion: Die Effektstärke zeigt an, wie bedeutsam der Unterschied zwischen zwei untersuchten Variablen ist. Je geringer die Effektstärke, um so mehr kann der Unterschied auch durch Zufall entstanden sein. Effektstärken dienen bei Metaanalysen als einheitliches Maß, so dass Ergebnisse von verschiedenen Studien miteinander verglichen werden können.
6 Anmerkung der Redaktion: Hedges s und Cohens d sind zwei anerkannte Formeln, nach denen Effektstärken berechnet werden können.
7 Anmerkung der Redaktion: Das Random-Effects-Modell ist ein komplexes statistisches Verfahren, mit dessen Hilfe Informationen aus Studien zusammengefasst werden können, die sehr heterogen sind.