Dr. Rita Rosner, Dr. Maria Hagl

Ziel dieses Übersichtsartikels ist die Zusammenfassung bisher in Meta-Analysen veröffentlichter Ergebnisse zu Behandlungseffekten bei trauernden Erwachsenen nach einem Todesfall und die Verknüpfung mit spezifischen und zum Teil neuen Ergebnissen aus diesem Bereich. Exemplarisch werden dabei Studien zu besonders erfolgreichen Interventionen aus dem präventiven, aber auch psychotherapeutischen Bereich vorgestellt.

Gemessen über alle Interventionen zeigen sich im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen sehr kleine Effekte für trauerbezogene Interventionen. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass sich die Trauersymptomatik der meisten Trauernden über die Zeit zurückentwickelt und somit einem normalen Trauerverlauf folgt. Therapeutische Ansätze bei Trauernden, die ein besonderes Risiko für einen komplizierten Verlauf haben, oder bei denen komorbid eine weitere Störung wie etwa Depression oder Substanzmissbrauch vorliegt, sind vergleichsweise erfolgreicher. Über alle Studien hinweg kritisch zu sehen ist allerdings, dass nur bei einem Teil der Studien Messinstrumente verwendet wurden, die explizit die Trauersymptomatik erfassen und nicht nur phänomenologisch ähnliche Symptome wie Depressivität.

Rosner, Rita, Hagl, Maria (2007): „Was hilft bei Trauer nach interpersonalen Verlusten? Eine Literaturübersicht zu Behandlungsstudien bei Erwachsenen“, in: Die Psychodynamische Psychotherapie, Vol. 6, Nr. 1, S. 47-54.

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