Bewältigung
Im Folgenden erhalten Sie in der Regel kurze Abstracts der Newsletterartikel aus dem Bereich "Bewältigung". Sollten Sie Interesse an bestimmten Artikeln oder Themen haben, wenden Sie sich bitte an unser Team.
Sara Jones, Sara Albuquerque, Patrícia M. Pascoal
Die Wechselwirkung zwischen sexueller Intimität und Trauer ist noch unerforscht, obwohl sie wertvolle Erkenntnisse darüber liefern könnte, wie die sexuelle Intimität von Hinterbliebenen durch Einzelpersonen, Paare und der Gesellschaft beeinflusst wird.
Galia Weinberg-Kurnik, Ronit D. Leichtentritt
Bisher ist kaum untersucht worden, wie Kinder es erleben, über den Verlust eines Elternteils zu sprechen.
Clare Killikelly, Michael Ramp, Andreas Maercker
Prolonged Grief Disorder (PGD) ist eine neue psychische Erkrankung, die mit ihrer Aufnahme in die ICD-11 anerkannt wurde.
Kathrine Lund Hansen, Mai-Britt Guldin, Christina Fogtmann Fosgerau
Diese Studie untersucht, wie Trauernde soziale Unterstützung und soziale Normen gemeinschaftlich konstruieren.
Caitlin Joy, Lexy Staniland, Trever G. Mazzucchelli, et al.
Kinder sind häufig von Todesfällen betroffen. Doch ihre Bedürfnisse in dieser Zeit sind nicht gut erforscht.
Afaq Ahmad Mir, Zaraq Jahan, Rayees Ahmad
Bewaffnete Konflikte bedrohen so gut wie alle Lebensbereiche einer Bevölkerung. Denn neue Formen der Gewalt entstehen und bestehende Formen von Gewalt werden in dramatischem Maße ausgeübt.
Kirsten J. Moore, Sophie Crawley, Emily Fisher, Claudia Cooper, Victoria Vickerstaff, Elizabeth L. Sampson
Zielsetzung: Viele pflegende Angehörige von Menschen, die unter einer Demenzerkrankung leiden, trauern bereits vor dem Tod der erkrankten Person. Wir wollten herausfinden, welche Strategien für pflegende Angehörige hilfreich sind, um gut mit der Trauer vor dem Tod umgehen zu können. Wir gingen dabei von der Hypothese aus, dass emotions- und problemorientierte Bewältigungsmechanismen mit einem geringeren Maß an Belastung und dysfunktionale Bewältigungsstrategien mit einer höheren Trauerintensität verbunden sind.
Freya Specht, Max Vöhringer, Christine Knaevelsrud, Birgit Wagner, Nadine Stammel, Maria Böttche
Einleitung: Die anhaltende Trauerstörung (PGD) wurde als neue Diagnose in die ICD-11 aufgenommen und soll auch als eigenständige Diagnose in das DSM-5-TR aufgenommen werden. Um vulnerable Personen besser identifizieren zu können, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, die das Auftreten einer PGD begünstigen. Doch die Aussagen diesbezüglicher Studien sind nach wie vor uneinheitlich. Darüber hinaus gibt es nur wenige Untersuchungen zum Thema PGD, die arabischsprachige Bevölkerungsgruppen und andere Personen berücksichtigen, die aus Ländern kommen, in denen bewaffnete Konflikte ausgetragen werden und Krieg herrscht. Ziel der Studie war es daher, die Prävalenz von PGD und die damit verbundenen Merkmale in diesen Bevölkerungsgruppen zu untersuchen.
Anneke Vedder, Kathrin Boerner, Jeffrey E. Stokes, Henk A. W. Schut, Paul Boelen, Margaret S. Stroebe
Viele Hinterbliebene leiden unter Einsamkeit. Einsamkeit wird mit schlechter psychischer Gesundheit in Verbindung gebracht.
Lyanne Reitsma, Clare Killikelly, Heidi Müller, Lene Larsen, Paul Boelen, Lonneke Lenferink
Hintergrund: Weltweit hat die Coronavirus-Pandemie-2019 (COVID-19) zu einem Anstieg der Sterblichkeitsraten geführt. Angesichts der hohen Zahl der Todesfälle und der potenziell traumatischen Merkmale von COVID-19-Todesfällen wird erwartet, dass trauerbezogene Belastungen bei COVID-19-Hinterbliebenen (im Vergleich zu Nicht-COVID-19-Hinterbliebenen) höher sind. Dieser Living Systematic Review (LSR) untersucht die empirischen Belege für diese Behauptung. Genauer gesagt, fasst dieser LSR Studien zusammen, die die Prävalenz und die Korrelate positiver und negativer psychologischer Auswirkungen von COVID-19-Todesfällen untersuchen. Diese Aktualisierung fasst die Erkenntnisse bis Juli 2022 zusammen.
Jacqui Scott, Barbara Mason, Aisling Kelly
Zahlreiche junge Menschen sind gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. Sie kommen auch in Großbritannien an. Dort angekommen, sind sie mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert.
Kimberly L. Schoonover, Hemang Yadav, Larry Prokop, Maria I. Lapid
In dieser Studie wurden Strategien und Maßnahmen zur Unterstützung trauernder Eltern untersucht, die nach dem Verlust an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sind.
Kognitive Neubewertung, Emotionsregulation und Achtsamkeit im Trauerprozess: Eine Längsschnittstudie
Maarten C. Eisma, Antje Janshen, Lukas F. T. Huber, Maya J. Schroevers
Hintergrund und Zielsetzung: Maladaptive Emotionsregulationsstrategien verstärken prolongierte Trauer und depressive Symptome nach einem Verlust. Über die Rolle adaptiver Emotionsregulationsstrategien bei der Anpassung an den Verlust ist jedoch weniger bekannt. Daher untersuchten wir parallel den langfristigen Zusammenhang von drei mutmaßlich adaptiven Emotionsregulationsstrategien (kognitive Neubewertung, Emotionsregulation und Achtsamkeit) mit anhaltender Trauer und depressiven Symptomen.
Elisabeth McLean, Jonathan Singer, Emily Laurita, Julie Kahler, Crissa Levin, Anthony Papa
Laut Literatur haben Laien klare Ansichten darüber, wie Menschen trauern sollten. In dieser Studie wurde untersucht, was Menschen unter ‚normaler Trauer‘ verstehen.
R. Amanda Cooper, Chris Segrin
In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Abschiedsgesprächen (FCs) am Lebensende und Depression untersucht.
Joanne Cacciatore, Kara Thieleman, Ruth Fretts, Lori Barnes Jackson
Soziale Unterstützung scheint in vielen Bevölkerungsgruppen einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit zu haben. Umgekehrt wirken sich mangelnde soziale Unterstützung und Einsamkeit negativ auf die Gesundheit aus.
Anna Torrens-Burton, Silvia Goss, Eileen Sutton, Kali Barawi, Mirella Longo, Kathy Seddon, Emma Carduff, Damian J.J. Farnell, Annmarie Nelson, Anthony Byrne, Rhiannon Phillips, Lucy E. Selman, Emily Harrop
Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie ist ein katastrophales Ereignis, das alle Menschen betrifft und große Auswirkungen auf die Abschiedsprozesse am Lebensende, die Trauerreaktionen und den Verarbeitungsprozess hat. Es liegen zahlreiche quantitative Studien zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Trauer vor. Es fehlt jedoch an qualitativen Studien, die weitreichendere Einsichten bieten.
Karina S. Kamp, Andrew Moskowitz, Helena Due, Helle Spindler
Witwen und Witwer berichten häufig über sensorische und quasi-sensorische Wahrnehmungen (SED) bezogen auf die verstorbene Person. Diese Längsschnittstudie untersuchte SED bei 310 älteren verwitweten Erwachsenen.
A.A.A. Manik J. Djelantik, Donald J. Robinaugh, Paul A. Boelen
Hintergrund: Es ist wenig bekannt über den Trauerverlauf in den ersten Monaten nach einem Todesfall. Dazu gehören Fragen nach der Prävalenz, dem Zeitpunkt der Besserung und danach welche Faktoren ein Risiko für eine Besserung darstellen sowie das gleichzeitige Auftreten von chronisch anhaltender Trauer (PG), posttraumatischem Stress (PTS) und depressiven Symptomen.
In dieser Studie wurde untersucht, wie Sozialarbeiter sich während der Corona-Pandemie (COVID-19) an die veränderten Arbeitsbedingungen und die zahlreichen Verluste angepasst haben.
Eliza M. Park, Allison M. Deal, Justin M. Yopp, Stephanie A. Chien, Sean McCabe, Ariella Hirsch, Savannah M. Bowers, Teresa Edwards, Donald L. Rosenstein
Hintergrund: Hinterbliebene Elternteile mit minderjährigen Kindern zeigen immer wieder starke Symptome von Depression und Trauer. Jedoch sind die Faktoren, die mit ihren psychischen Gesundheitsproblemen in Verbindung stehen, nicht gut untersucht.
Fiona Maccallum, George A. Bonanno
Menschen, die einen Verlust erlitten haben, können in der Folge an anhaltender Trauer (Prolonged Grief, PG) leiden. Studien haben gezeigt, dass der Schweregrad von PG mit kognitiven Defiziten bei der Zukunftsorientierung zusammenhängt, einschließlich der Abwertung zukünftiger Belohnungen.
Stephana J. Moss, Krista Wollny, Therese G. Poulin, Deborah J. Cook, Henry T. Stelfox, Amanda Roze des Ordons, Kirsten M. Fiest
Hintergrund: Pflegende Angehörige von schwerkranken Patienten, die auf der Intensivstation liegen, leiden unter den Erfahrungen, die sie dort gemacht haben. Das Leid verstärkt sich nach dem Eintritt des Todes. Es gibt trauerspezifische Interventionen, die Angehörigen dabei helfen sollen, das Erlebte besser zu verarbeiten. In dieser Studie fassen wir die Ergebnisse diesbezüglicher Wirkungsforschungsstudien zusammen.
Lauren J. Breen, Vincent O. Mancini, Sherman A. Lee, Emily A. Pappalardo, Robert A. Neimeyer
Die COVID-19-Pandemie hat bedeutende gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht. Die gesetzlichen und gesundheitspolitischen Vorgaben haben die Art und Weise, wie Menschen trauern, verändert.
Michael J. McNeil, Justin N. Baker, Ian Snyder, Abby R. Rosenberg, Erica C. Kaye
Hintergrund: Der Tod eines Kindes kann Eltern schwer erschüttern. Kommt es zu einer komplizierten Trauer ist die seelische und körperliche Gesundheit stark beeinträchtigt. Bislang wurden vielfach die Folgen für die trauernden Mütter erforscht, seltener ging es um die betroffenen Väter.
Charlotte Pfeffer, George A. Bonanno
Einleitung: In dieser Studie untersuchten wir, ob sich langfristig Auswirkungen auf die depressive und trauerspezifische Symptomatik zeigen, wenn Hinterbliebene in Zeiten ihrer Trauer andere Menschen unterstützten. Die Belastung und die Form der Unterstützung wurden anhand verschiedener Messverfahren erhoben.
Catriona R. Mayland, Andrew J. E. Harding, Nancy Preston, Sheila Payne
Die weltweite COVID-19-Pandemie wird wahrscheinlich große Auswirkungen auf das Erleben von Sterben, Tod und Trauer haben. Diese Studie hat zum Ziel, Erkenntnisse zum Verlusterleben zurückliegender Pandemien zusammenzutragen, um Rückschlüsse für die gegenwärtige Situation ziehen zu können.
Clare Killikelly, Iunna Golshtein, Lea-Maria Christen, Orla Keegan, Tina Graven Ostergaard, Heidi Müller, Ruthmarijke Smeding
Schon vor dem Auftreten der Erkrankung COVID-19 waren die Menschen von Epidemien betroffen. Welche Auswirkungen sie auf das Verlusterleben hatten, wurde in einigen Studien untersucht.
Jason M. Holland, Christopher P. Plant, Kara L. Klingspon, Robert A. Neimeyer
Ungelöste Beziehungsprobleme gelten als markanter Risikofaktor für Probleme bei der Verlustverarbeitung. Doch die Erforschung dieser Thematik wird durch einen Mangel an konzeptioneller Klarheit erschwert.
Fiona Maccallum, Richard A. Bryant
Etwa 7%–10% aller Menschen, die einen Verlust erleiden, entwickeln eine Prolonged Grief Disorder (PGD). Damit einher gehen zahlreiche negative Beeinträchtigungen auf körperlicher und psychischer Ebene.
Faustine D. Ramirez, Jori F. Bogetz, Megan Kufeld, Lynn M. Yee
Der Verlust eines Kindes vor, während oder kurz nach der Geburt, ist eine belastende Erfahrung für die Eltern. Langfristig kann er zu körperlichen und psychosozialen Problemen führen. Dennoch ist wenig darüber bekannt, welche Unterstützungsmaßnahmen trauernden Eltern tatsächlich helfen.
Samar M. Aoun, Lauren J. Breen, Bruce Rumbold, Kim M. Christian, Anne Same, Julian Abel
Das Ziel der Studie war es herauszufinden, wie gut die Bedürfnisse, die Trauernde haben, und die Angebote, die ihnen ihr soziales Netzwerk macht, zusammenpassen.
Benjamin W. Bellet, Payton J. Jones, Robert A. Neimeyer, Richard J. McNally
Verluste können schwerwiegende Folgen für Hinterbliebene haben. So kann bei ihnen beispielsweise eine Komplizierte Trauer auftreten. Manchmal jedoch erleben Trauernde mit Symptomen einer Komplizierten Trauer als Folge des Verlustes auch positive Auswirkungen wie Posttraumatisches Wachstum.
Anthony D. Mancini, Don Robinaugh, Katherine Shear, George A. Bonanno
Die derzeitigen Forschungsergebnisse zum Einfluss eines vermeidenden Bindungsverhaltens auf die Anpassung an einen Verlust sind widersprüchlich. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, diesen Widerspruch aufzulösen, indem sie die Beziehungsqualität als moderierende Variable untersuchte.
Lonneke I. M. Lenferink, Jos de Keijser, Eline Piersma, Paul A. Boelen
In dieser Studie wurden Interviews mit 23 Personen durchgeführt, die sich nicht in klinischer Behandlung befanden. Ihre Angehörigen gelten aber seit langem als vermisst. Rückblickend wurde untersucht, wie die Studienteilnehmer ihr Leben bewältigen konnten.
Pippa Blackburn, Caroline Bulsara
Im Falle eines Verlustes sind Betroffene häufig mit Herausforderungen im Lebensalltag konfrontiert, die sie zusätzlich zum Verlust bewältigen müssen. Dieser Artikel untersucht die Erfahrungen von Betroffenen im Umgang mit den praktischen Angelegenheiten.
Emma L. Logan, Jennifer A. Thornton, Robert T. Kane, Lauren J. Breen
Soziale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor bei der Verlustbewältigung. Allerdings wissen wir wenig darüber, in welchen Fällen und in welchem Maße das soziale Umfeld den Verlust bzw. die Trauerreaktionen eines Betroffenen anerkennt und wann es bereit ist, jemanden zu unterstützen.
Ruth McManus, Tony Walter, Leon Claridge
Es gibt Katastrophen, die Menschenleben kosten, doch die materielle Infrastruktur weitgehend intakt lassen. Andere Katastrophen führen zu erheblichen materiellen Schäden. Dieser Beitrag geht der Frage nach, ob im ersten Fall die Gemeinschaft das Geschehen verlustorientiert verarbeitet, während sie im zweiten Fall wiederherstellungsorientiert reagiert, d.h. den Wiederaufbau in den Mittelpunkt stellt.
Els J. van Wijngaarden, Carlo J. W. Leget, Anne Goossensen
Hintergrund: Dies ist der erste qualitative Forschungsbericht über ein älteres Ehepaar, das gemeinsam selbstbestimmt sterben wollte. Gemeinsames selbstbestimmtes Sterben ist ein bislang nicht beachtetes Phänomen. Analysiert wurden die Erfahrungen eines niederländischen Ehepaares, welches den starken Wunsch hatte – und sich auch dafür entschied – zusammen zu einem von ihnen selbstbestimmten Zeitpunkt zu sterben. Und dies, ohne dass eine lebensbedrohliche oder depressive Erkrankung vorlag. Beschrieben werden ihr subjektives Erleben und ihre Gedanken, die ihrem selbstgewählten Tod vorausgingen.
Lauren Patrick DiMaio, Alexa Economos
Diese Studie beschreibt, wie trauernde Erwachsene in Zeiten des Verlustes mit Musik umgehen. Zu diesem Zweck wurden quantitative und qualitative Daten von 141 Personen ausgewertet.
Jährlich sterben ca. 20.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland. Viele der verstorbenen Kinder hinterlassen ein oder mehrere Geschwister, welche direkt von dem Verlust betroffen sind. Geschwister, die einen Bruder oder eine Schwester verloren haben, werden häufig als die „vergessenen Trauernden“ bezeichnet.
Verlusterlebnisse können Menschen belasten. Wie stark sie sich belastet fühlen, hängt unter anderem mit zwei Faktoren zusammen. Zum einen damit, wie intensiv sie sich mit dem Verlust beschäftigen. Zum anderen, wie sehr ihr Selbstverständnis durch den Verlust erschüttert wurde. So viel weiß man bisher.
Margaret Stroebe, Henk Schut
Das Duale Prozessmodell (DPM) dient als Rahmen, um die Reaktionen nach dem Tod eines geliebten Menschen besser verstehen zu können. Seit seiner Veröffentlichung wurden das Modell und seine Parameter immer weiterentwickelt und präzisiert.
Pål Kristensen, Kari Dyregrov, Atle Dyregrov, Trond Heir
Hintergrund: Nach terroristischen Attentaten kann die Berichterstattung in den Medien zu einer zusätzlichen Belastung für trauernde Familien werden. In dieser Studie war es unser Ziel, das Ausmaß an Komplizierter Trauer bei Eltern und Geschwistern zu untersuchen, die bei einem terroristischen Anschlag eine Person verloren haben. Weiterhin fragten wir uns, ob es einen Zusammenhang zwischen der Medienpräsenz und der Ausprägung von Komplizierter Trauer gibt.
Sumati Gupta, George A Bonanno
Es gibt vermehrt wissenschaftliche Belege dafür, dass Probleme bei der Regulierung von Emotionen zentral für die Anpassungsschwierigkeiten nach einem Verlust sind. Flexible Ausdrucksfähigkeit, d.h. die Fähigkeit je nach Situation Gefühle zu zeigen oder zu unterdrücken, scheint für die Anpassungsprozesse nach einem kritischen Lebensereignis von besonderer Bedeutung zu sein (Bonanno, Papa, Lalande, Westphal, & Coifman, 2004).
Maarten C. Eisma, Henk A. W. Schut, Margaret S. Stroebe, Jan van den Bout, Wolfgang Stroebe, Paul A. Boelen
Grübeln ist ein Risikofaktor für die Bewältigung eines Verlustes. Es steht nicht nur im Zusammenhang mit psychischen Störungen infolge eines Verlustes, es kann diese auch vorhersagen. Welche Funktion das Grübeln bei Trauernden hat, ist jedoch noch unklar. In der Vergangenheit nahmen Forscher meist an, dass Grübeln eine Form von Konfrontation mit dem Verlust ist, die sich ungünstig auswirkt. Andere hingegen waren der Ansicht, dass das Grübeln dazu dient, schmerzhafte Aspekte des Verlustes zu vermeiden und auf diese Weise würde es auch zur Entstehung von Komplizierter Trauer beitragen.
Carol L. Jenkins, Amanda Edmundson, Paige Averett, Intae Yoon
Es gibt kaum Untersuchungen, die sich mit der Trauer älterer lesbischer Frauen befassen. Diese Studie versucht die Wissenslücke zu schließen und betrachtet die Situation von älteren Lesben nach dem Tod ihrer Partnerin. Wir untersuchten, welche Themen die Frauen in ihrer Verlustsituation beschäftigten. Wir befragten dafür 55 ältere homosexuelle Frauen.
Tanya L. Sharpe, Philip Osteen, Jodi Jacobson Frey, Lynn Murphy Michalopoulos
Bisher ist wenig darüber bekannt, wie Afroamerikaner den gewaltsamen Tod eines Angehörigen verarbeiten. Für diese retrospektive Studie wurden 44 afroamerikanische Personen befragt, deren Angehöriger Opfer eines Mordes wurde. Ziel war es zu erkunden, wie sich die Kategorien Geschlecht, vergangene Zeit seit dem Todesfall, Miterleben des Mordes und die eingesetzten Bewältigungsstrategien auf das gegenwärtige Verlusterleben auswirken.
Brian de Vries, Rebecca Utz, Michael Caserta, Dale Lund
Ziele: Diese Studie untersuchte, was Freunde und Familienangehörige zum sozialen und emotionalen Wohlbefinden von Frauen und Männern beitragen können, die seit zwei bis sechs Monaten verwitwet sind bzw. Ihren Lebenspartner verloren haben.
Donald J. Robinaugh, Nicole J. LeBlanc, Heidi A. Vuletich, Richard J. McNally
Komplizierte Trauer (KT) ist ein spezifisches Syndrom, welches durch einen bedeutsamen Verlust ausgelöst wird und durch dauerhaft anhaltenden und beeinträchtigenden Kummer gekennzeichnet ist. Die Erforschung dieses Syndroms orientiert sich überwiegend an traditionellen Modellen der latenten Variablen. Diese gehen davon aus, dass Symptome ein zugrunde liegendes hypothetisches Konstrukt widerspiegeln.
Deborah Carr, Kathrin Boerner
Helena Lopata schrieb in “Widowhood in an American City“ (1973), dass Witwen neue Liebesbeziehungen als problematisch erleben, weil die eigenen Kinder einer neuen Partnerschaft häufig ablehnend gegenüberstehen. Seit der Veröffentlichung von Lopatas Klassiker haben jedoch nur wenige Studien untersucht, wie sich neue Liebesbeziehungen von Witwen und Witwern auf das Verhältnis zu den eigenen Kindern auswirken.
Karolijne van der Houwen, Margaret Stroebe, Henk Schut, Wolfgang Stroebe, Jan van den Bout
Bislang hat sich die Forschung wenig mit den Bewältigungsstrategien befasst, die zwischen Risikofaktoren und Verlustverarbeitung vermitteln. Die Kenntnis dieser Prozesse ist jedoch insofern wichtig, da sie hilft zu erklären, warum einige Trauernde eher Gefahr laufen eine komplizierte Trauer zu entwickeln als andere. Des Weiteren hilft sie dabei, Interventionen gezielt zu entwickeln.
Margaret Stroebe, Catrin Finkenauer, Leoniek Wijngaards-De Meij, Henk Schut, Jan van den Bout, Wolfgang Stroebe
Die Trauerforschung hat bisher den Schwerpunkt auf die individuelle Verarbeitung eines Verlustes gelegt und die Erforschung wechselseitig voneinander abhängiger Prozesse vernachlässigt. Trauer findet jedoch in einem sozialen Kontext statt und es kann davon ausgegangen werden, dass Lebenspartner den Trauerprozess des jeweils anderen beeinflussen. Wir untersuchten die Auswirkung eines dynamischen, zwischenmenschlichen Phänomens, der Partnerorientierten Selbstregulierung (POSR).
Nachdem Facebook nun bereits längere Zeit besteht und sich wachsender Popularität erfreut, mischen sich unter die Nutzerprofile lebender Personen mittlerweile viele zu virtuellen Grabzeichen gewordene Profile verstorbener Personen. Die Nutzung von Facebook ist für viele Menschen zu einem integralen Bestandteil ihres Alltags geworden. Daher ist es wenig überraschend, dass sie die Profile Verstorbener weiterhin aufrufen und mit diesen interagieren. Bislang wurde dieses Phänomen jedoch kaum untersucht. Unser Forschungsvorhaben unterzog 943 Einträge auf fünf ‘In-Gedenken-an’-Facebook-Gruppen einer qualitativen Textanalyse. Zudem wurden drei Interviews mit trauernden Facebook-Nutzern mit Hilfe einer phänomenologischen Analyse interpretiert.
Gedenkseiten für Verstorbene im Internet werden immer zahlreicher und vielfältiger. Bei jeder dieser Internet-Portale zeigen sich spezifische Vor- und Nachteile. Dieser Beitrag untersucht, wie die Formate von drei häufig besuchten Internet-Portalen (virtueller Friedhof, Webring und soziale Netzwerke) das Gedenken im Internet beeinflussen. Dabei geht es sowohl darum, wie es die Gestalter der Seiten als auch die Besucher der Seiten beeinflusst.
Dr. Paul A. Boelen, Dr. Jan van den Bout, Dr. Marcel A. van den Hout
Diese Studie erforschte bei Hinterbliebenen, welchen Einfluss negative Einschätzungen der eigenen Trauerreaktionen auf emotionale Probleme haben. Hierfür wurden 234 Menschen befragt, welche vom Tod eines nahen Verwandten betroffen waren.
Es zeigte sich, dass negative Einschätzungen der eigenen Trauerreaktionen eng verbunden waren mit dem Ausmaß, in dem diese Reaktionen als belastend erlebt wurden sowie dem Ausmaß, in dem Trauernde versuchten, die Reaktionen zu vermeiden. Weiterhin waren die negativen Einschätzungen auch stark verbunden mit der Schwere der Symptome beim Vorliegen von traumatischer Trauer und Depression.
Dr. Leoniek Wijngaards-de Meij, Margaret Stroebe, Wolfgang Stroebe, Henk Schut, Jan van den Bout, Peter G. M. van der Heijden, Iris Dijkstra
Im Rahmen einer Längsschnittstudie mit verwaisten Eltern wurde der Zusammenhang zwischen bestimmten äußeren Umständen rund um den Tod eines Kindes und der psychologischen Verarbeitung der Eltern untersucht. 219 Paare nahmen an der Untersuchung teil, sie wurden sechs, 13 und 20 Monate nach dem Verlust des Kindes befragt.
Dr. Margaret Stroebe, Dr. Henk Schut
Herkömmliche Theorien über effektive Wege zur Bewältigung eines bedeutsamen Verlustes haben Schwachstellen, insbesondere in Bezug auf die so genannte „Hypothese der Trauerarbeit“.
Robert Epstein, Christine Kalus, Dr. Mike Berger
In den vergangenen Jahren haben Fragen zur Art und Weise der fortbestehenden Bindung zwischen Hinterbliebenen und Verstorbenen beträchtliche Aufmerksamkeit erhalten. Frühe Theoretiker waren der Ansicht, dass die langfristige Aufrechterhaltung einer solchen Bindung kennzeichnend ist für die Unfähigkeit, den Verlust zu verarbeiten. Neuere Arbeiten haben die Gültigkeit dieser Ansicht jedoch in Frage gestellt.
Dr. George A. Bonanno
Es gibt viele Menschen, die irgendwann in ihrem Leben mit einem Verlust oder einem potentiell traumatischen Ereignis konfrontiert werden und dennoch weiterhin in der Lage sind, positive Gefühle zu erleben. Sie entwickeln nur geringfügige und vorübergehende Beeinträchtigungen ihrer allgemeinen Funktionsfähigkeit.
Dr. Pauline Boss
Dieser Beitrag enthält einen Überblick über drei Jahrzehnte Forschung, Theorieentwicklung und klinische Anwendung des Konzeptes “Ambiguous loss – uneindeutige Verluste”. Das Konzept „Ambiguous loss“ kann sich sowohl auf körperliche als auch psychologische Formen des Verlustes beziehen*. Im vorliegenden Artikel liegt der Schwerpunkt auf den Folgen des 11. Septembers 2001, als das World Trade Center nach einem Terroranschlag einstürzte.
Dr. Emmanuelle Zech, Dr. Simon Shimson Rubin, Dr. William J. Worden
Dieser Beitrag beruht auf einem Vortrag, den Emmanuelle Zech, Simon Shimson Rubin und William Worden anlässlich der 9th International Conference on Grief and Bereavement in Contemporary Society in Miami, USA, gehalten haben.
Dr. Robert A. Neimeyer, Dr. Diana C. Sands
Dieser Beitrag ist die Zusammenfassung des Kapitels "Meaning Reconstruction in Bereavement. From Principle to Practice." aus dem Buch "Grief and Bereavement in Contemporary Society. Bridging Research and Practice"
Dr. Margaret Stroebe, Dr. Henk Schut, Dr. Kathrin Boerner
In der wissenschaftlichen Literatur herrscht Unklarheit darüber, ob es für die erfolgreiche Verarbeitung eines Verlustes besser ist, die Verbindung zum Verstorbenen zu lösen oder weiter zu führen.
Dr. Camille Wortman, Dr. Kathrin Boerner
Zusammenfassung der Einleitung1:
Über viele Jahre hinweg haben die Autorinnen wiederholt allgemein verankerte Annahmen über Trauer systematisch untersucht. Hierfür analysierten sie die wichtigsten Theorien über Trauer, untersuchten Fachbücher, Zeitschriftenartikel, Ratgeber und autobiografische Bücher über Trauer.